Bei der klinisch-psychologischen Diagnostik geht es um die Erfassung psychischer Eigenschaften des Menschen. In jedem Lebensalter (Kindheit, Erwachsenalter und hohes Alter) gibt es besondere Aspekte, auf die zu achten ist. Klinische PsychologInnen sind SpezialistInnen sowohl im Erkennen von Problemen und Störungen des menschlichen Erlebens und Verhaltens als auch im Entwickeln von maßgeschneiderten Lösungen und Behandlungen.
Durch die klinisch-psychologische Diagnostik, bei dem neben einem ausführlichen Gespräch wissenschaftliche psychologische Testverfahren zum Einsatz kommen, können Probleme in den Bereichen Konzentration, Gedächtnis, Lernen und Denken festgestellt werden. Beeinträchtigungen im psychischen Bereich wie Ängste, Depression oder Belastungen aufgrund körperlicher Erkrankungen, einschneidender Erlebnisse oder Lebenskrisen und vieles können rasch diagnostiziert und in weiterer Folge auch behandelt werden.
Folgende drei grundlegende Elemente kommen bei der klinisch-psychologischen Diagnostik immer zur Anwendung:
Kinder und Jugendliche
Typische Fragestellungen im Kindesalter betreffen schulische Leistungsfähigkeit (Lernprobleme, Teilleistungsstörungen, Prüfungsängste, Konzentrationsschwierigkeiten usw.), Entwicklungsdiagnostik, Entwicklungskrisen (Trotzalter, Pubertät), psychosomatische Fragestellungen (z.B.: unklare Bauchschmerzen, Kopfschmerzen etc.) und Verhaltensauffälligkeiten (z.B.: aggressives Verhalten, gehemmtes Verhalten, Enuresis, Enkopresis, Depression, Ängste). Immer häufiger geht es um die Abklärung einer möglichen AD(H)S.
Erwachsene
Hohes Erwachsenenalter
Im hohen Erwachsenenalter steigt die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken. Was für somatische Erkrankungen gilt, ist ebenso bei psychischen Erkrankungen zu beobachten. So steigen etwa die depressiven Erkrankungen im Alter deutlich an. Eine ganz besondere Gruppe stellen die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Demenz dar. Hier spielt die klinisch-psychologische Diagnostik vor allem in der möglichst frühen Entdeckung eines geistigen Abbaus eine große Rolle, um entsprechend frühzeitig intervenieren zu können. Das bedeutet, dass eine umfassende (d.h. mit normierten Tests) neuro-psychologische Untersuchung bei Demenzverdacht anzustreben ist.
Sie benötigen eine ärztliche Zuweisung. Diese erfolgt durch VertragsärztInnen Ihrer Krankenversicherung (z.B. ÖGK, BVAEB, SVS etc.) oder WahlärztInnen oder PsychotherapeutInnen. Die Ärztin/der Arzt/die Psychotherapeutin/der Psychotherapeut muss in der Zuweisung eine Verdachtsdiagnose sowie eine präzise Fragestellung angeben.
WahlpsychologInnen
WahlpsychologInnen haben keinen Vertrag mit den Krankenversicherungen. Das bedeutet: Sie als PatientIn müssen die Diagnostik zuerst selbst bezahlen. Danach können Sie die Honorarnoten zur Kostenerstattung bei der Ihrem Krankenversicherungsträger einreichen. Bis zu 80% des Betrags, den VertragspsychologInnen erhalten würden, werden von der Krankenversicherung übernommen werden (äquivalent zu dem System bei niedergelassenen Ärzten). An unserem Standort Zwettl, NÖ bieten wir die Möglichkeit zur Wahlbefundung an. Zur Anmeldung für 3910 Zwettl kontaktieren Sie uns bitte hier persönlich.
VertragspsychologInnen
Diese können als VertragspartnerInnen der Krankenversicherungen die durchgeführte Diagnostik direkt mit den Krankenversicherungen abrechnen. Für Sie als PatientIn entstehen keine Kosten oder zusätzlicher Aufwand.
An unserem Standort in Freistadt, OÖ können Sie klinisch-psychologische Diagnostik sowohl als Kassenleistung als auch auf Wahlbefundungsbasis in Anspruch nehmen. Für weitere Informationen zu unserem Standort in 4240 Freistadt besuchen Sie gerne unsere Hompepage www.psychologie-freistadt.at
Eine sorgfältige klinisch-psychologische Diagnostik bestehend aus Erstgespräch, Testungsphase (Anamnesegespräch, Verhaltensbeobachtung, Einsatz standardisierter psychologischer Testverfahren ) und Befunderstellung ist eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche klinisch-psychologische Behandlung oder Psychotherapie.
Im Normalfall beträgt unsere Terminwartezeit zu einer klinisch-psychologischen Diagnostik - unabhängig von der Fragestellung - maximal drei Wochen.
Die klinisch-psychologische Diagnostik findet in Abhängigkeit von der Fragestellung an zwei bis drei Terminen statt. Bitte planen Sie je ca. zwei Stunden pro Termin ein.
Zum ersten Abklärungstermin sind sämtliche vorhandenen Vorbefunde, Gutachten und/oder Arztbriefe mitzunehmen. Nach einem ausführlichen Gespräch mit der PsychologIn wird direkt mit der testdiagnostischen Abklärung begonnen. Je nach Fragestellung werden verschiedene standardisierte psychologische Verfahren (intelligenz-, leistungs- und persönlichkeitsdiagnostische Tests) verwendet.
Im Rahmen eines zweiten und möglicherweise dritten Abklärungstermins werden weitere fragestellungsrelevante Verfahren, deren Vorgabe zur Diagnosefindung notwendig erscheinen, angewandt.
Abschließend wird ein Befund erstellt und sowohl dem zuweisenden Arzt als auch Ihnen übermittelt. Der klinisch-psychologische Befund beschreibt im Detail die Abklärungsergebnisse sowie eine aus dem Ergebnis abgeleitete Behandlungsempfehlung.
Sollten Sie einen oder mehrere der vereinbarten Termine nicht wahrnehmen können, kontaktieren Sie uns bitte unverzüglich hier persönlich.